Anne vom Carolinenhof

… genannt Lilli war eine großrahmige, kräftige Hündin vom sog. alten Schlag.

 

Führigkeit, Nase, unbedingter Finderwille, Schärfe am Wild und der tägliche Einsatz im Revier gewährleisteten im Jagdbetrieb herausragende Leistungen.

 

Bis ins hohe Alter war Lilli die unangefochtene Führerin der Meute. Inzwischen sorgt sie dafür, dass die ewigen Jagdgründe ein wenig unsicherer geworden sind. Die Sauen in der Südheide haben es dagegen nun etwas ruhiger...

 

Neben aller jagdlicher Kompetenz, die der Hund zeigt, ist die soziale Kompetenz und Wesensfestigkeit die Grundvoraussetzung für einen Hund in der Familie und der Gesellschaft.

Unsere Hunde sind in unserer Familie mit Säuglingen und Kleinkindern aufgewachsen. Sie leben mit uns im Haus, besuchen mit uns Restaurants und Veranstaltungen. Sie liegen in Kindergärten und Schulen zwischen vielen kleinen Menschen und lassen sich den Bauch kraulen.

Nie hat es dabei eine unschöne Szene gegeben, aber nie habe ich Kinder und Hunde unbeaufsichtigt sich selbst überlassen.

 

Die Auflistung all dieser positiven Aspekte darf nicht darüber hinweg täuschen, dass ein Hund Arbeit macht, Zeit und Geld kostet.

Den Jagdtrieb bringt der Weimaraner mit – kanalisieren müssen Sie ihn. Der Weg zum brauchbaren Jagdhund ist mitunter kurvig und steinig. Jagdliche Betätigung stellt aber nach meiner Ansicht die einzige Möglichkeit dar, das Potenzial dieses Vollblut Jagdhundes abzurufen und in geordnete Bahnen zu lenken.

 

Die wilde Freude aber, die ich empfinde wenn der Hund die verloren geglaubte Ente bringt

oder den „sicher vorbei geschossenen“ Überläufer stellt, wiegt alle vorherigen Mühen auf.

 

Das ist Jagd!